Scheißhausliteratur (4) Lords of the North
Ich glaube, ich habe Bernard Cornwell entdeckt, als ich (wahrscheinlich weil ich mich vorm Schreiben drücken wollte) in Sean Beans Filmographie in der imdb gestöbert hab. Da gab es die Sharpe TV-Filme, in denen Bean die Hauptrolle spielt, und die auf Cornwells einundzwanzig Romanen über Richard Sharpe basieren.
Sharpe ist ein britischer Soldat im 18. Jahrhundert, der, ungewöhnlich für seine Zeit, vom einfachen Soldaten zum Offizier aufsteigt und in vielen bedeutenden Schlachten in Indien und Europa kämpft. Statt der Filme hab ich mir das erste der Sharpe-Bücher vorgenommen, und damit hatte Cornwell mich gleich am Haken. Der Mann schreibt historische Abenteuerliteratur at its best. Hart, blutig, humorvoll, realistisch.
Und beschränkt sich dabei nicht nur auf Richard Sharpe und die napoleonischen Kriege. Da gibt es die Grail Quest Serie über Thomas von Hookton, einen britischen Langbogenschützen, der im 14. Jahrhundert gegen die Franzosen kämpft und dabei auf die vermeintliche Existenz des heiligen Grals stößt (gelesen, sehr gut), die König Arthur Trilogie (über wen wohl?), die Starbuck Chronicles, über einen jungen Soldaten im amerikanischen Bürgerkrieg, und diverse andere alleinstehende historische Titel.
Und eben die Uhtred-Bücher, die Cornwall seit ein paar Jahren schreibt. Lords of the North ist das dritte von bislang zehn Büchern, über Uthred von Bebbanburg, der, obwohl britisch geboren, bei den Dänen als Wikinger aufwächst und sich dann als junger Krieger zwischen den Fronten wiederfindet: Im Herzen und Glauben ein Däne/Wikinger, aber durch adelige Geburt und Schwur an den erzreligiösen britischen König, Alfred den Großen, gebunden. Die Uthred-Bücher stehen den Sharpe-Abenteuern in nichts nach. Große, historische Abenteuer mit einer Mischung aus realen und fiktiven Charakteren/Ereignissen, blutig, dreckig, mit dem Geschmack von Blut und Scheiße, aber auch mit Herz und Humor.