Stefans Horroktoberfest 2017 – Tag 8: NEAR DARK von Kathryn Bigelow

Veröffentlicht 8. Oktober 2017 in Horroktoberfest

Was ist Near Dark?

Ein atmosphärischer, schmutziger, beinharter, actionreicher, moderner Vampir-Western. Der Film, mit dem Regisseurin Kathryn Bigelow schon 1987 bewies, dass man kein „Kerl“ sein muss, um coole, harte Streifen zu drehen. Kaum zu glauben, dass das Geschlecht eines Regisseurs heute, dreißig Jahre später, immer noch so ein großes Thema ist.

In den letzten Jahren hat Bigelow viele Preise mit ihren ernsten, aber nicht weniger harten Dramen, dem Kriegsfilm The Hurt Locker und Zero Dark Thirty, über die Jagd auf Osama Bin Laden, eingeheimst. Aber ich persönlich habe beide Filme bereits wieder vergessen. Im Gegensatz zu Near Dark, Point Break oder Strange Days, jeder heute ein Klassiker für sich.

In Near Dark trifft der junge Cowboy Caleb (Adrian Pasdar) eines Nachts auf die mysteriöse Rumtreiberin Mae (Jenny Wright). Die ist ein Vampir und obwohl sie sich dagegen sträubt, zwingt sie ihr Trieb dazu, Caleb Blut auszusaugen. Daraufhin wird Caleb unfreiwilliges Mitglied der Gruppe von Vampiren, mit der Mae in einem Wohnmobil durchs Land zieht: einer irrer und gefährlicher als der andere (dargestellt von Lance Henriksen, Bill Paxton und Jeanette Goldstein, die zuvor alle in Aliens von Bigelows damaligen Ehemann James Cameron aufgetreten sind). Die Vampire misstrauen Caleb – zurecht, denn der will keine Menschen töten und ihr Blut trinken (also muss ihn Mae über Aderlass füttern). Über kurz oder lang wird Caleb sich gegen die Blutsauger stellen müssen – zu dumm nur, dass die seine jüngere Schwester in die Finger kriegen…

Die Vampire aus Near Dark haben sogar nichts mit den klassischen Blutsaugern zu tun. Sie sind ein Haufen von verrohten, schmutzigen, asozialen, Bier saufenden Rumtreibern, die genauso gut mit Messern und Knarren töten wie mit ihren spitzen Eckzähnen. Die Stimmung des Films ist so düster und schmutzig wie seine blutsaugenden Outlaws, und die kalten Bilder sind unterlegt mit einem atmosphärischen Score der deutschen Band Tangerine Dream.