Stefans Horroktoberfest 2017 – Tag 9: HORROR OF DRACULA
Die Samstage meiner Kindheit. Wenn ich meine Eltern überreden konnte den Spätfilm in der ARD nach dem Sport-Studio und dem Wort zum Sonntag zu gucken.
Einer davon war der erste Dracula-Streifen aus der Hammer-Film-Schmiede von 1958: Horror of Dracula, zu Deutsch schlicht Dracula, inszeniert von Terence Fisher und geschrieben von Jimmy Sangster.
Was hängen blieb: die knalligen Farben, die Studio-Kulissen, die Matte-Paintings der transylvanischen Berge im Hintergrund. Das grellrote Blut, das spritzt, als Peter Cushings Van Helsing einen Pflock in die Brust einer weißbekleideten Vampir-Braut hämmert. Christopher Lees Dracula, der sich unter dem großen Kreuz in Van Helsings Händen krümmt und das Sonnenlicht, das durch die Fenster strömt, als Van Helsing im Kampf mit Dracula die Vorhänge beiseite reißt. Dracula, der zu Staub verfällt.
Das alles hinterließ einen unvergesslichen Eindruck. Ich weiß noch, wie ich nach dem Film mit untereinander geschlagenen Beinen auf der Couch saß und die gerade gesehenen Bilder in meinem Kopf begeistert Revue passieren ließ, während kalte Nachtluft durch die offene Balkontür strömte, wo mein Vater draußen stand und noch eine Zigarette rauchte, bevor wir schlafen gingen.
Horror of Dracula hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren und war der erste Dracula-Film den ich je gesehen habe. Deswegen ist Dracula für mich in erster Linie immer Christopher Lee, auch wenn Bela Lugosi aus dem Universal-Klassiker Dracula von 1931 vor ihm da war.