Stefans Horroktoberfest – Tag 3: NIGHT IN THE LONESOME OCTOBER von Richard Laymon

Veröffentlicht 3. Oktober 2017 in Horroktoberfest

Richard Laymon ist leider bereits 2001 mit 54 Jahren verstorben, hat aber über dreißig Romane und Dutzende Kurzgeschichten veröffentlicht. Alles knallhartes Horror-Zeug, prallvoll mit Sex und Gewalt, manche mit übernatürlichen Elementen, in anderen ist der Mensch Horror genug. Bei so vielen Büchern ist nicht jeder Schuss ein Treffer, zumal einige Romane erst posthum veröffentlicht wurden, aber Laymons Werk ist in seiner Vielfalt (auch wenn man alle unter Horror verorten kann) absolut beeindruckend.

NIGHT IN THE LONESOME OCTOBER (in Deutschland als FINSTER erschienen) ist einer meiner bisherigen Favoriten (und wohl der erste posthum veröffentlichte Roman). Die Story dreht sich um Ed, einen Studenten, der, nachdem seine Freundin ihn verlassen hat, damit beginnt nächtliche Spaziergänge durch die Stadt Wilmington zu machen. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Charaktere, manche interessant, manche seltsam – und manche verdammt gefährlich. Es gibt keinen stringenten Plot, stattdessen viele lose dahintreibende Elemente (wie zum Beispiel Kannibalen unter einer Brücke, I shit you not), aber Laymon verleiht Eds Spaziergängen etwas magisches, traumhaftes, und man kann beim Lesen die lauen Oktobernächte Wilmingtons förmlich spüren.

Stefans Horroktoberfest 2017 – Tag 2: TRAIN TO BUSAN

Veröffentlicht 2. Oktober 2017 in Horroktoberfest

Immer wenn jemand den Zombiefilm für tot erklärt kommt ein Streifen wie Train to Busan daher.

Ein geschiedener Vater in Süd-Korea will seine Tochter mit dem Schnellzug zu ihrer Mutter nach Busan bringen. Zur selben Zeit geschehen in der ganzen Gegend seltsame Dinge (Tote erwachen zum Leben), woran die Firma des Vaters Mitschuld tragen könnte. Kaum sind Vater und Tochter im Schnellzug bricht das Chaos aus. Lebende Tote der schnellen Variante setzen das Land in Angst und Schrecken. Die Reisenden erfahren, dass der Schnellzug aufgrund der Gefahr bis Busan nicht mehr stoppen wird. Aber es befindet sich bereits ein Infizierter an Bord und die Passagiere müssen im dahinrasenden Zug um ihr Leben und gegen eine stetig wachsende Anzahl von Zombies/Infizierten kämpfen.

Mir ist erst hinterher aufgefallen, dass es keine expliziten Gore-Szenen gibt, keine abgerissenen Körperteile oder Eingeweide. Das hat Train to Busan nicht nötig. Die Handlung rast dahin wie der titelgebende Schnellzug. Da sitzt jede Szene, die Spannung wird mit den Daumenschrauben angezogen, die Charaktere sind mit wenigen Pinselstrichen überzeugend gezeichnet und die Emotionalität kommt auch nicht zu kurz.

Train to Busan ist ein absoluter Knaller.

Stefans Horroktoberfest 2017 – Tag 1: IT von Stephen King

Veröffentlicht 1. Oktober 2017 in Horroktoberfest

Stefans Horrorktoberfest: Jeden Tag ein Häppchen Horror. Buch oder Film, was mir morgens gerade in den Sinn kommt.

Fangen wir mit einem Roman an. Einem Klassiker, dessen (Neu)Verfilmung gerade im Kino läuft und dessen Titel dadurch in aller Munde ist.

IT von Stephen King.

Ich habe den Roman gelesen, als er herauskam. 1986, als Teenager. Das war die Zeit, in der ich jeden neuen King-Roman noch sofort nach Erscheinen verschlungen habe. Das änderte sich Anfang der Neunziger nach Needful Things. Ich hatte das Gefühl Kings Werke wurden immer länger, aber auch irgendwie langweiliger. Immer öfter dachte ich: weniger wäre mehr gewesen. Mit den Jahren habe ich King nur noch sporadisch, bis gar nicht mehr gelesen, aber das ist eine andere Geschichte. Und ändert nichts an der Tatsache, dass Stephen King der Meister ist.

Der ungekrönte König.

Und IT oder ES wie der Roman auf Deutsch heißt, ist eins dieser Bücher, dass eine ganze Generation geprägt hat und nicht umsonst, als eine von Kings besten Arbeiten gilt.

Der Meister auf dem Höhepunkt seiner Kunst könnte man behaupten.