DRECKSNEST in den Kindle Lesewochen vom 26.02 bis 04.03.18 für 1,49 Euro

Veröffentlicht 26. Februar 2018 in Drecksnest, Roman

Mein erster Roman Drecksnest wurde ins Kindle Lesewochen Programm aufgenommen und das E-Book ist seit Mitternacht bis nächsten Sonntag um Mitternacht zum halben Preis erhältlich. Sprich schlappe 1,49 Euro. Nicht, dass der Normalpreis hoch wäre.

Drecknest war mein Versuch einen Western im Deutschland der Gegenwart zu schreiben. Spielt in Ostdeutschland. Könnte man also auch einen Ostern nennen. Nein, nicht Ostern mit Eiern, sondern Ostern mit Knarren.

Zur Einstimmung hier ein Auszug aus dem ersten Kapitel:

Die wilden Achtziger: SNAKE EATER mit Lorenzo Lamas

Veröffentlicht 25. Februar 2018 in Allgemein, Filme

In den Achtzigern, lange vor Internet-Trailern, waren die leeren Film-Boxen in den Videotheken die einzige Möglichkeit sich ein Bild von Filmen zu machen, vor allem denen, die das Licht des Lebens nur auf Video erblickten. All die billig runtergekurbelten Genre-Filmchen, von denen viele versuchten auf der Erfolgswelle eines großen Hollywood-Blockbusters zu reiten. Was waren da für Perlen dabei.

Einer, dessen beschissenes Cover mir immer wieder ins Auge fiel war Snake Eater mit Lorenzo Lamas, der damals durch Serien wie Falcon Crest und Renegade bekannt war.  Story: Ein Ex-Soldat, jetzt Bulle, muss seine von Rednecks entführte Schwester befreien und den Tod der Eltern rächen. Dirty Harry meets Rambo meets Deliverance.

Allein das ellenlange Intro, das nichts mit dem Rest des Films zu tun hat, ist Gold wert: Der obercoole Snake Eater (Sonnenbrille, Zigarillo) verführt als Undercover-Cop eine Gangsterbraut zum gegenseitigen Spriptease, damit es die obligatorischen Möpse zu sehen gibt. Und als dann die Komplizen der Gangsterbraut auftauchen, während der nackte Snake Eater die nackte Gangsterbraut vernaschen will, erledigt er die Typen mit Dschungelfallen a la Rambo, sprich Nägeln, die aus dem Boden schießen und Füße durchbohren. Fliehende werden von einem Netz gefangen.

Parallel dazu sehen wir draußen zwei wartende Cops, die uns erzählen, was wir wissen müssen: das ihr Kollege ein Elite-Soldat der berühmt-berüchtigten Snake-Eater- Einheit war – selbstverständlich einer der Besten. Außerdem pinkelt einer der beiden Bullen in einen Plastikbecher und schenkt ihn dann einem bettelnden Obdachlosen, der den Inhalt für Kaffee hält. An Humor wurde also auch gedacht.

Anschließend fährt der Snake Eater (natürlich auf einem Chopper) in seine Lieblings-Bar. Kurz davor muss er einem Kind ausweichen, stürzt und fliegt in einem Salto auf die Terrasse der Bar. Bei der Landung zertrümmert er einen Tisch und das Bier eines hünenhaften Bikers. Der Biker-Hüne findet das gar nicht witzig und schüttet dem Snake Eater ein Bier in den Schoß. Das kann der wiederum nicht auf sich sitzen lassen. Es folgt eine ungelenke Prügelei, in der der Snake Eater dem Biker eine Filmbierflasche nach der andern auf dem Kopf zerdeppert. Irgendwann ist der Kampf vorbei, der Snake Eater will endlich sein wohlverdientes Bier zischen, da erscheint ein Polizist und sagt ihm, dass seine Eltern ermordet wurden und seine Schwester verschwunden ist. Scheiß-Tag.

Scheißhausliteratur (14) ANGSTMÖRDER von Lorenz Stassen

Veröffentlicht 22. Februar 2018 in Scheißhausliteratur

Mal ganz ehrlich. Ich bin, abgesehen von den obligatorischen Ausnahmen, kein Freund von deutschen Krimis, weder im Fernsehen noch bei Büchern.Und Angstmörder habe ich auch nur gelesen, weil ich den Autor Lorenz Stassen kenne, der nämlich ebenfalls hauptberuflicher Drehbuchautor ist (ein Interview mit ihm ist hier zu finden).

Aber das mir der Roman gut gefallen hat, sage ich nicht nur, weil ich Lorenz kenne (sonst würd ich nämlich einfach gar nichts drüber schreiben).

Angstmörder erzählt vom erfolglosen Kölner Anwalt Nikolas Meller (ja Meller, nicht Möller oder Müller), der zum ersten Mal einen Mörder verteidigt und dabei mit einem Serienkiller, dem „Angstmörder“, aneinandergerät. Die Handlung spielt in Köln, aber Angstmörder ist kein Regionalkrimi, der krampfhaft versucht Lokalkolorit zu inkooperieren. Hat er auch nicht nötig, denn seine Story trägt liest sich locker weg.

Erstens weil Autor Stassen zu plotten weiß und zweitens, weil er mit dem gebürtigem Russen Nikolas und seiner neuen, einarmigen Mitarbeiterin Nina zwei Figuren geschaffen hat, denen man gerne durch die Story folgt, auch wenn mich ihre aufblühende Liebesgeschichte noch nicht so überzeugt hat. Aber wer weiß, das kann noch kommen, denn die nächsten Geschichten um Nikolas und Nina sind bereits in Arbeit.

Interviews mit Drehbuchautoren 11: LORENZ STASSEN

Veröffentlicht 5. Februar 2018 in Interview, Schreiben

Neues Interview. Heute mit Lorenz Stassen.

Vor zwanzig Jahren, ich hatte gerade als „bezahlter“ Drehbuchschreiber angefangen, da klingelte eines Abends das Telefon und am anderen Ende war Lorenz, der meine Nummer von meiner damaligen Agentin hatte. Lorenz hatte ein Drehbuch geschrieben (ich glaube, es war das im Interview erwähnte Krautboys) und wollte einfach mal mit einem anderen Anfänger über das Drehbuchschreiben quatschen.

Zwanzig Jahre später telefonieren wir immer noch, jetzt darüber wieviel Spaß uns das Schreiben von Romanen macht. Lorenz‘ Erstling, ein Thriller namens Angstmörder, ist kürzlich bei Heyne erschienen.

Aber hier und heute reden wir wieder übers Drehbuchschreiben:

Wie bist du zum Drehbuchschreiben gekommen? Studium? Zufall? Früh? Spät? Weil du nix Richtiges gelernt hast? Erzähl mal von deinem Werdegang.

Ich habe nach dem Realschulabschluss zuerst was Richtiges gelernt: Chemielaborant bei Bayer. Aber ich wollte nicht mein ganzes Berufsleben lang im Labor stehen, deshalb wechselte ich Anfang der Neunziger in die Fernsehbranche. – Zuerst wollte ich natürlich Regisseur werden, habe aber schnell Abstand von dieser Idee genommen. Die Arbeit am Set finde ich schrecklich. Schreiben ist Kopfkino, darauf hatte ich Lust.

Was war das erste Drehbuch, das du geschrieben hast?

Freunde und ich haben, als wir sechzehn Jahre alt waren, eine Persiflage auf James-Bond-Filme gedreht. Auf Super-8, das waren noch Zeiten. Dafür habe ich mein erstes Drehbuch geschrieben.

Was war dein erstes Drehbuch, für das du bezahlt wurdest?

Das erste Drehbuch, für das ich bezahlt wurde, hieß: Der Sensenmann als Hochzeitsgast, die Adaption eines John-Sinclair-Romans im Auftrag von RTL.

Trash pur, aber lustig.

Was war dein erstes verfilmtes Drehbuch?

Das erste verfilmte Drehbuch hatte den Titel Krautboys und dafür habe ich kein Geld bekommen. Es war die Vorlage für einen Very-Low-Budget-Film, der in Hagen gedreht wurde! (Ich weiß nicht, ob du, Stefan Barth, diese Stadt kennst?)

Der Film kam mit einer einzigen Kopie ins Kino und wir hatten am Ende über tausend Zuschauer.